Es beginnt. Es endet. Und irgendwas steckt mittendrin. Ein Leben hat viel mehr Seiten als nur zwei. Vielleicht so viele wie der Mensch, der dazugehört. Vielleicht weniger.
Ich weiss gar nicht, ob ich will dass es beginnt. Ich will sicher nicht, dass es endet. Aber was kann ich schon machen!
Ich sollte mich von Elektrogrossmärkten einfach fernhalten. die Erkenntnis hat mich doch jetzt schon oft genug getroffen. So ein Besuch hat nämlich gleich zwei dunkle Seiten (drei, wenn man das Bezahlen mitrechnet, aber das ist ja in jedem Geschäft so.) Zunächst wird man geärgert: Erst vom Trendyman vor einem, der die Sonnenbrille, die aussieht als hätte er sie einer Riesenwespe aus dem Gesicht geschnippelt und die in ihrer Schnittigkeit so gar nicht zu dem deformierten Pickelgesicht passen will, betont lässig im schmierigen Nacken trägt, und den der Verkäufer nun sicher das fünfte Mal hintereinander unter Verweis auf das Wort "universal" in der Bezeichnung davon zu überzeugen versucht, dass USB-Kabel grundsätzlich alle den gleichen Stecker aufweisen, und er sich beim Durchzählen der Pins somit sicherlich vertan haben müsse, anschliessend vom hochqualifizierten Fachverkäufer selbst, der aufgrund der Folgeschäden USB-Hubs nicht mehr von Netzwerkkomponenten unterscheiden kann, und für den der Unterschied zwischen Switches und Routern offensichtlich auch nicht existent ist.
Hat man sich an der Stelle also endlich von dem Gedanken, dass dies ein "fast in-fast out"-Einkaufstrip werden könnte, verabschieded und an jenen gewöhnt, dass man nun zuerst mal das undurchschaubare Ordnungssystem der Regale erkunden muss, folgt der zweite Niederschlag: Mitten in der schönen neuen digitalen Zukunft um einen herum ist Logik völlig fehl am Platze! 10m x-over Kabel kosten 12€, aber die gibt's nur in der Kiste ganz am Rand, die man erst kurz vorm Nervenzusammenbruch finden und sich daraus bedienen wird. Dagegen kosten 5m Kabel 25€, 3m 17€, und um dem ganzen die Krone aufzusetzen kosten 5m Kabel incl. zwei Netzwerkkarten 13€. Das Weltbild von der Computerabteilung aufs Übelste durchgerüttelt, sucht man Trost in den mannigfaltig vorhandenen Musikofferten. Auf dem Weg dorthin kommt man an der DVD-Abteilung vorbei. Wie jetzt, DER Film, Collectors Edition, für 7,95€? Na klar kommt der mit. Jetzt aber weiter zur angestrebten Entspannungsecke. Irgendwie komisch, die Verpackungen sind kleiner, die Scheiben haben weniger Kapazität und es fehlt ihnen ganz offensichtlich an den visuellen Reizen, aber alle kosten sie mindestens das Doppelte von der Collectors Edition. Aber stimmt, leicht unverständlich ist es schon, dass so viele Menschen verwerflicherweise das Internet misbrauchen um sich mit gestohlenen Tönen zu versorgen.
Da fragt man sich doch nur noch, wie lange es wohl dauern wird, bis die ersten Klugscheisser daherkommen, die die Kausalität vollends invertieren, und dem geplagten Konsumenten auftischen wollen, dass diese kleine Scheibchen ja nur deswegen so teuer sind, weil die Musikindustrie durch Tauschbörsen solche Verluste erlitten hat, dass sie insgesamt kurz vor der Pleite steht.
Ebay ich komme!
Gewohnheit schafft Vertrauen. Vertrauen ist was Schlechtes. Nicht per se, nein nein, aber durch die Gewohnheit. Denn Gewohnheit schafft Gewöhnung führt zu Verlust, zu Fehlen, zu Leere, zu Schmerz.
Morgen früh werd ich keinen Kaffee trinken.
Entschuldigung, können Sie mir helfen? Wo geht's denn hier nach X? Wissen Sie, ich war einen trinken...So fühl ich mich auch manchmal, steh besoffen an der Kreuzung des Lebens und such die richtige Abzweigung. Geradeaus gehts ins Verderben (ein Bach, in obigem Falle). Aber meistens gehts doch... Wissen sie, ich wohn doch da, aber ich war einen trinken...Hab mich an vergangenen Erlebnissen berauscht, und jetzt weiss ich nicht mehr, wo's hingeht. Und niemand hat nen Tipp parat.Nein, mein Freund, ich hab keine Ahnung wo's hingeht. Aber dort drüben, da ist die Hölle. No man's land. And the road to nowhere leads to me. Komm schon, lass uns noch einen trinken gehen, der Weg ist immer am leichtesten zu finden.