42 vs. 23

Detailgenau hat sie sich daran erinnert, wie wir uns kennenlernten. Dabei liegt das neun Jahre zurück. Beim Rausgehen fragt sie mich, ob ich sie zum Auto tragen könne. Ich seh sie an. Zierlich ist sie. Meine Oberarme haben gut und gerne den Umfang ihrer Oberschenkel. Ich würde es nicht einmal merken, sie zu tragen, denke ich. Ich drücke sie zum Abschied. Sie greift mir in den Nacken und zieht mich näher heran. Ihre Hand glüht. Ihre Blicke scheinbar eine einzige Aufforderung. Ich gehe. Noch kilometerlang spüre ich ihre Hand an meinem Hals. Aber es ist zu spät zum umkehren. Der Abdruck verblasst, schon denk ich an die Andere. Mit leichten Schuldgefühlen. Dabei hab ich nichts getan. Mal wieder ihre Einzigartigkeit bemerkt. Diesmal, ohne dass sie bei mir war.
Wenn ich sie ansehe, empfinde ich Freude darüber, dass sie gewillt ist, ihre Zeit mit mir zu verbringen. Und ja, ich bin auch stolz drauf. Und ja, sie scheint mich zu schmücken. Und die meiste Zeit über geniesse ich auch ihre Gesellschaft. Aber wenn ich SIE ansehe, dann beginnt mein Herz zu leuchten. Mein Blickfeld erhellt sich. Meine Aufmerksamkeit wird magisch angezogen. Mein ganzes Wesen konzentriert sich auf sie. Ich könnte stundenlang suchen, und wäre nicht fähig, etwas Hässliches an ihr zu finden. Ich will sie hören, sehen, sie ertasten, sie riechen und sie schmecken. Will sie inhalieren. Umhüllen. Zu einem Teil von mir machen. Ich will nicht, dass es jemals endet. Wenn sie den Raum verlässt, klingt etwas nach. Und wenn das Klingen nachlässt, ist das wie ein kleiner Tod. Als wär ein Stück von meiner Seele gestorben. Eben noch, als ich die Augen schloss, war er da: der kleine Knoten in der Seele. Wie in einem Taschentuch. Der einen an etwas erinnert. Nur, dass der hier pulsiert. Rot-orange leuchtet. Und wärmt. Wie ein Sonnenaufgang eben. Niemand vermag mein Befinden, mein Ich, so dermassen beiläufig und dennoch problemlos in einen Orbit zu erheben. wären da nur nicht die anderen Momente, wo es so dermassen gründlich in den Boden getrampelt wird. Bin ich nur glücklich wenn es schmerzt? Menschen sind unergründlich. Ich auch. Zumindest für mich.
Reineke - Sonntag, 11. April 2004, 18:52

Im Abklang leicht pathetisch würd´ ich meinen...
hoffnungstraeger - Sonntag, 11. April 2004, 18:53

das

würd ich als leichte untertreibung bezeichnen... :)
ich hätte grieche werden sollen. dann könnt ich pathos heissen. andere menschen, andere süchte.

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