Die einzige Antwort, die mir grad drauf einfällt, das ich heute schon auf meine fehle(r)nde Blog-Motivation angesprochen wurd. Hm. Man sollte deutlichst unterscheiden zwischen Taten-, Gedanken- und Gefühls-Lethargie. In meinem Falle ist das aber wurschd, sie ist eher so allumfassend. Energiearmer Zustand quasi; nix passiert ohne Anregung. Mit Anregung dagegen klappt fast alles. Jetzt muss ich ja doch mal nachschlagen...

Le|thar|gie <f.; -; unz.> 1 <Med.> Schlafsucht, Schläfrigkeit 2 <fig.> Teilnahmslosigkeit, Abgestumpftheit [<grch. lethargia; <lethe „das Vergessen” + argia „Untätigkeit”]

Naja. Ob ich die Abgestumpftheit so unterschreiben kann... weiss ja nicht. Das würd dann ja bedeuten, dass ich auf äussere Reize auch nicht reagier. Also daneben. Wählen wir statt dessen doch das Wort Melancholie. Dazu findet sich:

In der Charakterologie zählt die Melancholie zu den vier Temperamenten, mit den Merkmalen schwacher Spontaneität und tiefer Impressionalität.

Und ausserdem ist Melancholie ja auch noch schick. Zumindest, wenn man den Cardigans glauben will. Traurigkeit ist still. Wer traurig ist, redet nicht. Melancholie ist positiv und kommunikativ. Und weil ich jetzt ob ungewöhnlicher Interviewfragen anscheinend in den Zitierrausch verfalle, mach ich auch gleich weiter: Ausserdem ist es doch kein schlechtes Gefühl, bei einem traurigen Film oder Lied zu weinen, oder? Es sind Tränen, aber es ist ein wunderbares Gefühl. (Bei mir) Ein wenig off-topic folgen dann auch Rundumschlag-Weisheiten: Grosse Liebe ist anstrengend. Man sollte immer das Gefühl haben, dass man sich um seine Liebe kümmern muss. Ewig fröhlichen Menschen traue ich nicht. Und zu guter letzt Die meisten Amerikaner tun so als wären sie happy motherfuckers. Bei ihrer aufgesetzten Fröhlichkeit fühle ich mich immer furchtbar steif. Wobei die mich ja wiederum zu mögen scheinen, so im Allgemeinen. Aber vielleicht macht mich der bisweilen durchschauende Sarkasmus auch nur exotisch. Oder sie halten mich für steif. Nach einem Satz, der mit Sarkasmus zu tun hatte, sollte kein platter Kalauer folgen!
Dummerweise findet sich natürlich auch noch folgende Definition für Melancholie:

Me|lan|cho'lie <[-kɔ-] f. 19; unz.> Schwermut, Trübsinn, grundlose Traurigkeit, Weltschmerz [<lat. melancholia <grch. melagcholia, eigtl. „Schwarzgalligkeit“; <melas „schwarz“ + chole „Galle“]

Also ist Melancholie gleich Traurigkeit, denn wer ist Nina schon, dass sie Wahrig widersprechen dürfte? Langsam gehen mir dann die Ausreden für meine Omniargia (=allumfassende Untätigkeit, geschickt abgeleitet aus der Definition weiter oben (könnte allerdings auch die Neigung, Statements von argh.de auf einfach alles anwenden zu wollen, beschreiben)) aus.
Natürlich könnt mans auch einfach auf die chronische Schlaflosigkeit der letzten beiden Wochen zurückführen. Das ist ja einfach. Dann sind wir doch wieder bei Lethargie: Schlafsucht. Das wär wirklich toll: Sich (am besten eng umschlungen mit einem Inhaber eines anderen Geschlechts) ins Bett legen, und endlich mal wieder so richtig tief schlafen. Wobei ich mir ja letztens anhören durfte, Männer seien grundsätzlich nicht imstande zu kuscheln, ohne dabei ins Poppen reinabzugleiten. Ich mag keine Verallgemeinerungen. Da komm ich mir immer gleich so abartig vor. (Vielleicht bin ich das. Vielleicht mögen Europäer es nicht so exotisch wie Amis)